Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Keck,
angesichts wachsender Pendlerströme, wiederkehrender Verkehrsstaus und begrenzter Parkkapazitäten in der Reutlinger Innenstadt beantragen wir, in Präzisierung an unseren offenen Antrag aus dem Jahr 2019, die Verkehrsinfrastruktur durch strategisch platzierte Park&Ride-Anlagen zukunftsorientiert zu optimieren und dadurch den Parkplatzsuchverkehr zu reduzieren.
Wir beantragen die Einrichtung und Erweiterung von P&R-Parkplätzen an folgenden strategischen Standorten mit einer Mindestkapazität von je 150 Stellplätzen. Diese sollen mit moderner Zugangskontrolle, bevorzugt durch Kennzeichenerfassung, ausgestattet werden, um eine effiziente und benutzerfreundliche Nutzung zu gewährleisten.
1. Einrichtung eines P&R-Parkplatzes für die Schülerinnen und Schüler des Berufsschulzentrums (mind. 150 Plätze)
Hierzu können Flächen des unbebauten Innoports und brachliegende Flächen in der Nähe des Güterbahnhofes zwischengenutzt werden. Diese Flächen sind ideal für einen multimodalen Ansatz:
Hauptbahnhof (Entfernung 400m)
RSV Haltestelle Geopark (Entfernung 100m)
Berufsschulzentrum (Entfernung 500m)
Haltestelle Bismarckstraße (Entfernung 500m)
2. Erweiterung Park&Ride Südbahnhof (mind. 150 Plätze) mit multimodaler Anbindung: Haltestelle Südbahnhof in 50m mit Linie 2 zur Innenstadt und Tübingerstraße (17min)
3. Einrichtung Park&Ride auf dem Stadionparkplatz (mind. 150 Plätze).
Bushaltestelle mit Linie 4 zur Innenstadt (5min)
4. Kombitickets: Die Nutzung der P&R-Parkplätze wird durch ein Kombiticket-System unterstützt, bei dem das Parkticket bspw. EUR 2.- kostet und während der Parkzeit als RSV-Ticket genutzt werden kann.
5. Mitarbeiter der Stadtverwaltung: Die Stadtverwaltung zeigt auf, wie viele der bestehenden Mitarbeiterparkplätze in den Tiefgaragen Rathaus und Tübinger Tor frei werden könnten, wenn die städtischen Bediensteten die neu gewonnenen P&R-Anlagen nutzen würden. Diese Parkflächen würden dann Bürgern und Besuchern zur Verfügung stehen, was die Belebung der Innenstadt fördert.
Begründung:
Reutlingen ist als dynamische Stadt mit hohen Einpendlerzahlen häufig von starkem Verkehrsaufkommen betroffen, insbesondere in der Innenstadt.
Reduzierung des innerstädtischen Verkehrs:
Pendler, die aus dem Umland nach Reutlingen kommen, können effizient auf den ÖPNV umsteigen. Durch attraktive P&R-Angebote wird der Individualverkehr am Stadtrand abgefangen und fördert den Umstieg auf den ÖPNV. Dies entlastet die Hauptverkehrs-adern und die Innenstadt, verbessert die Luftqualität und verringert Lärmbelastungen.
Parkdruck in der Innenstadt verringern
Der begrenzte Parkraum in der Innenstadt führt häufig zu überfüllten Parkplätzen und erhöhtem Suchverkehr, was zusätzlichen Verkehr und Emissionen erzeugt.Klimaschutz:
Durch die verstärkte Nutzung des ÖPNV wird der CO₂-Ausstoß reduziert, was den Klimazielen der Stadt entspricht.Multimodale Mobilität: Die strategische Lage der P&R-Plätze erlaubt eine nahtlose Kombination aus Auto, Fahrrad und ÖPNV, wodurch Mobilität flexibler und nachhaltiger wird. Dies unterstützt die Vision einer modernen und umweltfreundlichen Mobilitätsstrategie für die Stadt.
Verkehrssicherheit: Weniger Verkehr in der Innenstadt führt zu einer verbesserten Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.
- Unterstützung des ÖPNV-Ausbaus:
Der Ausbau von P&R-Anlagen macht den ÖPNV attraktiver, indem er Autofahrern eine nahtlose Verbindung zur Innenstadt bietet. Zusätzliche Fahrgäste schaffen höhere Einnahmen für die Verkehrsbetriebe, was langfristig zur Refinanzierung und zum Ausbau des Angebots beiträgt. Zwischennutzung brachliegender Flächen:
Die vorgeschlagenen Standorte (Innoport, Güterbahnhof, Stadion) bieten eine sinnvolle Übergangsnutzung und beleben ansonsten ungenutzte Flächen.Wirtschaftliche Vorteile
Ein flüssigerer Verkehr und bessere Erreichbarkeit der Innenstadt stärken den Einzelhandel und die Gastronomie
Mit freundlichen Grüßen
Für die WiR-Fraktion
Prof. Dr. Jürgen Straub (Fraktionsvorsitzender), Marco Wolz, Sven Lange
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